Führung in Teilzeit war mein Glück
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Führung in Teilzeit ist auch heute immer noch als Mutti-Modell und Karrierekiller verschrien – dabei stecken hinter diesem Modell vielfältige Chancen für Mitarbeiter:innen und Unternehmen.
Warum ich das glaube?
Mein gesamtes Arbeitsleben habe ich mich gefragt, ob Führung nicht auch anders geht. Command & Control oder Laissez Faire waren die Führungsstile, die mir im Laufe meiner Karriere begegnet sind. Als ich das erste Mal mit den Konzepten wie Servant Leadership, Agile Leadership und New Work in Kontaktgekommen bin wusste ich, das ist es!
Ich habe natürlich JA gesagt
Als mein damaliger Chef mich dann gefragt hat, ob ich Lust auf einen Führungsjob bei ihm im Team habe, habe ich natürlich ja gesagt. Diese Chance es anders zu machen, wollte ich mir nicht entgehen lassen – und war mir gleichzeitig überhaupt nicht sicher, ob ich das schaffe. Denn zu diesem Zeitpunkt war ich schon mit meiner ersten Tochter schwanger und mir war klar, dass Vollzeit für mich dann nicht mehr in Frage kommt.
Ich kann mich heute noch sehr gut an den Einstieg nach sieben Monaten Babypause erinnern. Ich war ganz schön nervös. Zum einen, weil ich so hohe Ansprüche an mich und meine Rolle als Führungskraft hatte und zum anderen, weil ich meinem Chef und mir beweisen wollte, dass Führung in Teilzeit funktioniert. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass ich mich anders organisieren muss als die Kolleg:innen um mich herum – ohne erstmal genau zu wissen wie.
Der Wendepunkt
Der Wendepunkt war einer unserer ersten Teamworkshops, indem wir über die Verteilung der Verantwortlichkeiten gesprochen haben. Ich hatte geplant, dass das Team die Aufgaben selbstständig untereinander aufteilt. Denn von Anfang war mir klar, dass das Ganze nur funktionieren könnte, wenn meine Mitarbeiter:innen wirklich Verantwortung für die ihnen übertragenen Aufgaben übernehmen würden. Und das konnte nach meinem Verständnis nur funktionieren, wenn sie sich die Aufgaben möglichst selbst ausgewählt hatten.
Noch kurz vor dem Workshop war ich von meiner eigenen Idee nicht völlig überzeugt. Doch als ich dann gemerkt habe, wie die Kolleg:innen miteinander in Verhandlung getreten sind und die Aufgabe souverän gelöst haben, wusste ich: Das läuft.
Weniger Zeit zur Verfügung zu haben war mein Glück
Das war mein Glück, denn wahrscheinlich wäre ich eine schlechtere Führungskraft geworden, wenn ich mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätte. So musste ich Kontrolle durch klare Strukturen und Vertrauen ersetzten und durfte erleben, wie gut es sich anfühlt gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig haben wir als Team viele Erfolge gefeiert und sind zum Vorbild für andere im Unternehmen geworden.
Heute möchte ich diese Erfahrung anderen ermöglichen. Meine Mission ist es, Führung in Teilzeit zum attraktiven Erfolgsmodell für alle Beteiligten zu machen. Denn bin davon überzeugt, dass Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen von flexible Arbeitsmodellen für Führungskräfte profitieren können.
Johanna Fink
Meine Mission ist es, Führung in Teilzeit zum Erfolgsmodell für alle Beteiligten zu machen. Geschichten aus dem echten Leben, praktisches Wissen und meine eigenen Erfahrungen teile ich in diesem Blog und meinem Podcast 'Führen in Teilzeit'.
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