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Die 5 häufigsten Fehler bei Teilzeit-Stellenanzeigen – und wie du sie vermeidest

Teilzeitstellen sind eine großartige Möglichkeit, Talente zu gewinnen, die aus verschiedenen Gründen nicht in Vollzeit arbeiten können oder möchten. Doch eine Stellenausschreibung für Teilzeit ist nicht einfach „Vollzeit minus ein paar Stunden“. Es gibt einige Stolperfallen, die Arbeitgeber unbedingt vermeiden sollten, um die besten Kandidat:innen anzusprechen.

Seit über zwei Jahren analysiere ich für unsere Jobbörse Stellenausschreibungen – inzwischen mehr als 100.000 Anzeigen. Dabei sind mir immer wieder dieselben Fehler bei Teilzeit-Stellen aufgefallen. Hier sind die fünf häufigsten – und wie du sie vermeiden kannst:

Fehlende Angabe zum Stellenumfang

Teilzeit ist nicht gleich Teilzeit: Wer sich für eine 20-Stunden-Stelle interessiert, kann oft keine 32 Stunden arbeiten. Deshalb ist die klare Angabe der Wochenstundenzahl essenziell – idealerweise als Korridor (z. B. „16 bis 24 Stunden pro Woche“).

Eine präzise Angabe signalisiert, dass sich der Arbeitgeber ernsthaft Gedanken über den Umfang der Stelle gemacht hat und erleichtert Bewerber:innen die Entscheidung. Ohne diese Information wirkt die Anzeige unprofessionell und kann potenzielle Kandidat:innen abschrecken.

Keine Transparenz beim Gehalt

Teilzeitstellen sind häufig schlechter bezahlt – auch anteilig im Vergleich zu Vollzeitpositionen. Diese Unsicherheit ist ein großes Hindernis für viele Bewerber*innen, die sich fragen, ob sich die Stelle überhaupt lohnt.

Eine transparente Gehaltsangabe, beispielsweise in Form einer Gehaltsrange („zwischen 2.000 und 2.500 Euro brutto bei 20 Stunden“), hilft dabei, direkt die richtigen Kandidat:innen anzusprechen und schafft Vertrauen. Transparenz zeigt Wertschätzung und erhöht die Attraktivität der Stelle.

Unrealistische Aufgaben und Verantwortlichkeiten

Ein häufiger Fehler ist, dass Teilzeit-Stellenanzeigen überladen sind und Aufgaben enthalten, die eher zu einer Vollzeitstelle passen. Das vermittelt den Eindruck, dass der Arbeitgeber nicht bedacht hat, wie der Arbeitsumfang in reduzierter Zeit realistisch zu bewältigen ist.

Teilzeitstellen sollten klar priorisierte Aufgaben enthalten, die dem Arbeitszeitmodell entsprechen. Weniger ist hier mehr: Eine realistische Aufgabenbeschreibung zeigt Respekt gegenüber den Bewerber:innen und steigert die Chance auf qualifizierte Bewerbungen.

Stereotype in der Ansprache

Viele Stellenausschreibungen sind mit stereotypen Vorstellungen von Teilzeitarbeitenden formuliert – etwa mit dem Fokus auf Eltern („Teilzeitmutti“). Dabei geben nur etwa ein Viertel aller Teilzeitarbeitenden Care-Verantwortung als Grund für ihre reduzierte Arbeitszeit an.

Solche Klischees schrecken viele potenzielle Bewerber:innen ab, insbesondere Personen mit anderen Projekten, ältere Menschen oder Personen, die schlichtweg eine bessere Work-Life-Balance suchen. Eine neutrale und inklusive Sprache ist entscheidend, um alle Zielgruppen anzusprechen.

Fehlende Hinweise zu Home-Office-Optionen

Remote- oder hybride Arbeitsmodelle sind für viele Teilzeitarbeitende essenziell, um effizienter arbeiten zu können und Pendelzeiten zu sparen. Besonders bei Teilzeitstellen wünschen sich viele Bewerber:innen Flexibilität, um ihre reduzierte Arbeitszeit optimal nutzen zu können.

Fehlen Hinweise zu Home-Office-Optionen oder flexiblen Arbeitsmodellen in der Ausschreibung, wirkt die Stelle weniger attraktiv und könnte geeignete Kandidat:innen abschrecken.

Fazit: So gewinnst du die besten Talente für Teilzeitstellen

Eine gute Stellenausschreibung für Teilzeitstellen erfordert mehr als nur das Kürzen einer Vollzeitanzeige. Sie sollte klar kommunizieren, was Bewerber:innen erwarten können – von der Wochenstundenzahl über das Gehalt bis hin zu flexiblen Arbeitsmöglichkeiten.

Indem du diese fünf häufigsten Fehler vermeidest, kannst du sicherstellen, dass deine Ausschreibung nicht nur professionell wirkt, sondern auch genau die Talente anspricht, die du suchst!